Pferdeosteopathie
Unter Osteopathie versteht man ein ganzheitliches manuelles Behandlungssystem, das Ende des 19. Jahrhunderts durch Dr. A.T. Still in den USA entwickelt wurde. Er stellte fest, dass alle Erkrankungen mit Beeinträchtigungen der körpereigenen Strukturen (Muskeln, Bänder, Knochen und Gelenke) im Zusammenhang stehen.
Die Grundsätze der Osteopathie basieren auf dem fundierten Wissen der angewandten Anatomie, Physiologie und Pathologie. Sämtliche Teile des Körpers werden dabei als eine Einheit betrachtet, die über verschiedene Vernetzungen miteinander kommunizieren. Diese Wechselwirkungen beziehen sich nicht nur auf die mechanische Ebene, sondern auch auf die zelluläre, humorale, neurologische und chemische Ebene. Durch das Erfühlen und Lösen von Blockaden kann der Selbstheilungsmechanismus des Körpers angestoßen werden.
Osteopathie beschränkt sich nicht auf die Behandlung einzelner Symptome, sondern sieht immer den Körper in seiner Gesamtheit.
Behandlungsmethode
Die Osteopathie beschreibt verschiedene Grundsysteme. Nach klassischer Auffassung der osteopathischen Lehre sind diese in ihrer Gesamtheit zu betrachten und therapeutisch anzuwenden. All diese Systeme sind miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig. Deshalb sollen immer sämtliche Teilbereiche in die Behandlung Ihres Tieres mit einbezogen werden.
Fasziale Osteopathie: Behandelt das Muskel-Faszien-System (sanfte Gewebetechniken)
Parietale Osteopathie: Behandelt das Skelett-Gelenk System (Manipulationen, Rebound, Jones)
Viszerale Osteopathie: Beeinflussung innerer Organe (Wiederherstellung der Organmotilität)
Kraniosacrale Osteopathie: Anregung und Harmonisierung des Liquorflusses (Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit)
Je nach Befund werden zur Therapie Techniken aus den zuvor genannten Teilbereichen angewandt. Die Arbeitsweise variiert dabei von sanften bis zu intensiven manipulativen Methoden.